Preisträger 2019
Der Edith-Stein-Preis 2019 geht an Thomas Buergenthal
zuletzt emeritierter Lobingier Professor für Vergleichendes Recht und Rechtsprechung und Direktor des„International Rule of Law Center“ an der George Washington Universität, Washington D.C., sowie Richter am Internationalen Gerichtshof (IGH) in Den Haag.
Buergenthal sagte im Jahr 2007 im Rahmen eines Interviews: „Ich glaube, dass ich als Jurist dazu beitragen kann, zu verhindern, was ich als Kind erlebt habe.“ (Der Tagesspiegel 14. Mai 2007)
Geboren am 11. Mai 1934 in Lubochna, Tschechoslowakei, als Sohn einer Göttinger Mutter und eines aus Galizien stammenden Vaters begann seine Flucht vor den Antisemiten und Nazis als Vierjähriger im Jahre 1938. Mit seinen Eltern wurde er im August 1944 in das KZ Auschwitz-Birkenau deportiert und überlebte. Seine Geschichte erzählt er in seiner Autobiographie „Ein Glückskind. Wie ein kleiner Junge zwei Ghettos, Ausschwitz und den Todesmarsch überlebte und ein zweites Leben fand“ Frankfurt/M. 2007. Nach seiner Schulzeit in Göttingen wanderte er in die USA aus und wurde Jurist.
In seiner Arbeit als Professor, als Mitglied einer Wahrheitskommission und als Richter, sowie als Autor standen und stehen die Menschenrechte im Zentrum seiner Arbeit. Seinen unermüdlichen, engagierten Kampf um die Würde des Menschen und die Implementierung und Verteidigung ihrer/seiner Rechte auf allen Kontinenten würdigt der Edith-Stein-Kreis mit dem Göttinger Edith-Stein-Preis 2019. Thomas Buergenthal, der Edith Stein als „eine ganz besondere Heldin des Kampfes für die Wahrung der Menschenrechte“ bewundert, hat mit seinem hohen Engagement über staatliche Grenzen hinweg das Menschenrecht als allen Menschen zustehendes, universelles und unveräußerliches Recht zur Geltung verholfen, und zwar bewusst als Jurist.
Für den Göttinger Edith-Stein-Kreis e.V.
Heiner J. Willen, Vors.
18. Juni 2019
*Nachtrag
In Göttingen erhielt Prof. Dr. Thomas Buergenthal 2007 die Ehrendoktorwürde der Juristischen Fakultät.
2008 wurde das Haus der Stadtbibliothek in der Gotmarstraße nach ihm benannt.
Programm der Preisverleihung am 19.11.2017
- Begrüßung durch Heiner J. Willen Vorsitzender Edith-Stein-Kreis e.V.
- Grußwort von Stadträtin Petra Broistedt, Stadt Göttingen
- Laudatio: Dr. Katharina Seifert, Vorsitzende der Edith-Stein-Gesellschaft Deutschland
- Interview des Preisträgers als Video
- Preisträger und Urkunden
- Antwort des Preisträgers (Dr. Robert Buergenthal stellvertretend für seinen Vater)
- Information zur Spende des Preisgeldes
- Dank und Einladung zur Begegnung
- Musikalische Begleitung
- weitere Fotos des Abends
- Presseberichte und Medien
Laudatio
Dr. Katharina Seifert,
Vorsitzende der Edith-Stein-
Gesellschaft
Deutschlands e.V.
Interview als Video mit dem Preisträger
Das Interview führte Emma Hauf, die Videoaufnahme hat Franka Sunder gemacht.
Hier starten Sie das Video als mp4-Datei ( Dauer gut 6 min)
Beide jungen Damen sind als Freiwillige in den USA
über „Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e.V.“. (Link unter Presseberichte und Medien)
Vielen Dank an Emma und Franka für deren Engagement.
Wir wünschen ihnen noch viele gute und eindrucksvolle Erlebnisse in den USA, die lebenslang
anhalten mögen.
Die Preisträger
Dechant Wigbert Schwarze verließt die Verleihungsurkunde
Symbolische Übergabe des Preisgeldes durch H. J. Willen, G. Braun, Dr. M. Heidhues (v.l.)
Dr. M. Heidhues, Dechant W. Schwarze, Dr. R. Buergenthal, G. Braun, H. J. Willen (v.l.)
Urkunde
URKUNDE
Der Edith-Stein-Kreis e.V. verleiht den
Göttinger Edith-Stein-Preis 2019
an
Prof. Dr. Thomas Buergenthal
Richter (em.) am Internationalen Gerichtshof in Den Haag und
Lobingier Professor (em.) an der George Washington Universität
in
Washington D.C.
Geboren am 11. Mai 1934 in Lubochna, Slowakei, als Sohn einer Göttinger Mutter und eines
aus Galizien stammenden Vaters begann seine Flucht vor den Antisemiten und Nazis als
Vierjähriger im Jahre 1938. Mit seinen Eltern wurde er im August 1944 in das KZ Auschwitz-
Birkenau deportiert und überlebte. Seine Geschichte erzählt er in seiner Autobiographie „Ein
Glückskind. Wie ein kleiner Junge zwei Ghettos, Auschwitz und den Todesmarsch überlebte
und ein zweites Leben fand“. Nach seiner Schulzeit am Felix-Klein-Gymnasium in Göttingen
wanderte er in die USA aus und wurde Jurist.
Auf dem Hintergrund seiner persönlichen, schrecklichen Erfahrungen als Jude standen und
stehen die universellen Menschenrechte in seiner Arbeit alsProfessor, als Mitglied einer
Wahrheitskommission und als Richter, sowie als Autor im Zentrum seiner jahrzehntelangen
Tätigkeiten. Seinen unermüdlichen, engagierten Kampf um die Würde des Menschen und die
Implementierung und Verteidigung seiner Rechte auf allen Kontinenten würdigt der Edith-
Stein-Kreis mit dem Göttinger Edith-Stein-Preis 2019. Thomas Buergenthal, der Edith
Stein „eine ganz besondere Heldin des Kampfes für die Wahrung der Menschenrechte“
genannt hat, hat mit seinem hohen Engagement über staatliche Grenzen hinweg das
Menschenrecht als allen Menschen zustehendes, universelles und unveräußerliches Recht zur
Geltung verholfen.
Göttingen, den 17. November 2019
für den Vorstand des Edith-Stein-Kreises e.V.
Heiner J. Willen, Vors.
Antwort des Preisträgers
Stellvertretend für seinen Vater
spricht Dr. Robert Buergenthal,
die Dankesworte
Dankesbriefe des
Preisträgers
Dr. Thomas Buergenthal
Dank und Einladung zur Begegnung
Musikalische Begleitung
der Feierstunde
durch
Friederike Merkel, Blockflöten und
Martin Steuber, Barockgitarre
Dr. M. Heidhues, Dr. R. Buergenthal, Stadträtin
P. Broistedt, Dechant W. Schwarze, Prof. Dr. L.
Theuvsen
(v.l.)
Presseberichte und Medien
Wir danken den Medien für ihre Beiträge!
NDR: Früherer IGH-Richter mit Edith-Stein-Preis geehrt
HNA: Kämpfer für die Menschenrechte
Kirchenzeitung: Preisverleihung mit Gänsehautgefühl
Jüdische Allgemeine: Thomas Buergenthal erhält Preis
ffn: Interview: Zeichen setzen gegen Antisemitismus
Bitte Lautsprecher einschalten und los geht´s!
Zeichen setzen gegen Antisemitismus
ffn-Radiointerview mit Heiner J. Willen, Vorsitzender Edith-Stein-Kreis e.V., 17.11.2019
(Der Beitrag wurde vom Bernward Rundfunk produziert.)